OB SUCHT WM-EINLADUNG
Feiern bei Freunden war vor zwei Wochen noch die Devise der Oberbürgermeisterin für das WM-Finale. „Angesichts der zahlreichen Bevölkerungsgruppen in der Stadt gehe ich davon aus, mit irgendwem den Pokalgewinn feiern zu können“, ließ sie damals verlauten. Da hatten ihr zwei Nationen allerdings bereits einen Strich durch die Rechnung gemacht und sich gar nicht erst qualifiziert. Jubeln bei Pizza oder Döner kam also nie in Betracht.
Dass zur Siegesfeier nicht auf einem Campingplatz gegrillt würde, nahm sie damals noch erleichtert zur Kenntnis. Nach der Vorrunde war auch Schniposa keine Alternative mehr. Statt dessen hoffte sie auf eine Einladung in ein argentinisches Steak-Haus. Kaum war diese Idee gescheitert, rückte der Portugiesische Club ins Visier der Stadtchefin – allerdings nur kurz. Aktuell hofft sie auf Paella, gern auch in der scharfen mexikanischen Variante oder Ražnjići. Vorstellen könnte sie sich auch Sushi.
Dem Gastgeberland gönnt sie den Titel nicht. „Wir haben zwar eine große russische Gemeinde, aber diese Mengen an Vodka würde ich nicht überleben.“ Ähnliche Vorbehalte hegt sie gegenüber weiteren Titelaspiranten: „Fish in chips ist nicht so mein Ding, Moules et frites geht im Sommer gar nicht, Käse ist und bleibt Käse, egal ob die Franzosen, die Schweizer oder die Schweden ihn herstellen.“
Das lenkt den Blick nach Südamerika. „Die Brasilianer haben eine Freikirche im Brückes. Keine Ahnung, was man da isst“, schaut die OB kritisch in die Zukunft. „Und die Achse Kreuznach-Uruguay ist schlecht ausgebaut. Ich weiß noch nicht mal, ob die Uruguayaner oder Uruguayesen heißen.“ Bliebe noch eine letzte Variante, die von der OB aktuell klar favorisiert wird: „Ich könnte mir vorstellen, dass ich mir bei der Siegerehrung eine paar lines reinziehe. Denn was tut man nicht alles für die Völkerverständigung.“