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Kreuznachtillon

Groko

NEUE GROKO IN KH

„Wir machen jetzt 2 x 11 Minuten Pause„, verkündete Kommandeur Christian Hasselwander beim Jahrmarkteröffnungskonzert der Wespengarde. In diesem Moment schauten sich zwei Stadtpolitiker wie Verliebte in die Augen: Andreas Henschel und Werner Klopfer. Seit die SPD am Vormittag die Koalition aufgekündigt hatte, irrten sie wie geprügelte Hunde auf dem Jahrmarktsgelände umher. Während des Konzerts standen sie sogar gemeinsam am Bierstand. Doch sie konnten zusammen nicht kommen. Und dann diese Vorlage: 2 x 11 Minuten.

„Dös könnten mir doch gnauso machen“, schlug Klopfer zaghaft vor. Das Eis war gebrochen. Bald wurden aus 11 Minuten 11 Tage, dann 11 Wochen und dann war klar, wie es funktionieren kann: „Auf jedem Misthaufen ist nur Platz für einen Gockel, der kräht“, erläutert Henschel. „Darum wechseln wir uns künftig ab. 11 Tage regiert die SPD, dann 11 Tage die CDU.“

Herbert Drumm kann es nicht fassen. „Normal stürmen die Narren am 11.11. das Rathaus. Jetzt tun sie es schon mitten im Sommer.“ Lothar Bastian sieht es pragmatisch: „Das geht genau 11 Tage gut. Dann wird die Partei, die zuerst regieren darf, diese neue Groko wieder kündigen, damit die anderen nicht drankommen.“ Aber da hat er die Großkoalitionäre unterschätzt, denn wie Werner Klopfer bestätigt, wurde dieses Problem bereits bedacht: „Dem Henschel sein Gockelgleichnis trifft die Sache auf den Punkt. Wir werden jetzt gemeinsam einfach soviel Mist bauen, dass es für zwei Haufen reicht. Dann kann jeder von uns krähen wie er will.“