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KUWEIBOS PRÄSENTIEREN JAHRESPROGRAMM

Mit viel Wein und Häppchen trafen sich gestern auf Gut Hermannsberg die Kultur- und Weinbotschafter an der Nahe. Nachdem die Vorsitzende des Arbeitskreises deutscher Kuweibos das Impulsreferat „Kuh – Weib – Kuweibo – über die Evolution einer neuen Spezies“ gehalten hatte, wurde feierlich das Jahresprogramm für 2019 vorgestellt.

Die Frage nach dem Programm für 2018 beantwortete Mitorganisatorin Silke Marx leicht genervt: „Leider dauern unsere beliebten Kostümführungen manchmal geringfügig länger. Wir werden daher das kommende Jahr komplett dazu benötigen, die dieses Jahr begonnenen Exkursionen endlich einmal abzuschließen. Künftig wird die Dauer solcher Wanderungen auf maximal 12 Stunden gedeckelt.“

Zum Auftakt des Jahres 2019 bieten dann Heike Kinkel und Gail Treuer eine ihrer beliebten Kostümwanderungen an: „Mit Schinder & Hannes auf den Spuren dieses Mannes“. Ein kleiner Spazierganz zur Einstimmung soll es werden, der von Bad Kreuznach aus über Idar-Oberstein, Kirchberg, Kastellaun und Simmern wieder zurück an den Eiermarkt führt, wo die Teilnehmer ein kleiner Umtrunk erwartet.

Weitere beliebte Kostümwanderungen des Duos wird es in jedem Monat geben, wobei der Februar (Schnee & Glöckchen in kurzen Röckchen), der Oktober (Mit Kasper &Seppel ab in die Äppel) sowie die Jahresabschlusswanderung im Dezember (Mit Michel & Mort an jeden Ort) herausstechen dürften.

Das „Kochen mit Wildkräutern“ fällt leider aus. Dazu Heinz Kaul: „Jahrelang habe ich den Leuten gezeigt, wo die Wildkräuter wachsen. Jetzt finde ich selbst keine mehr. Die grasen alles ab. Ich kaufe meine Kräuter nun wieder im Supermarkt.“

Wer Interesse an Heimatkunde hat, sollte sich frühzeitig zur Veranstaltung „Vom Frondienst zur Tourismusabgabe – Raubrittertum gestern und heute“ anmelden. Es entbehrt sicher nicht einer gewissen Ironie, das der Vortrag von Dr. Michael Vesper gehalten wird.

Eher der allgemein-historischen Fortbildung dient die Reihe „Spurensuche“. Dazu heißt es im Programmheft: „Gemeinsam wollen wir uns jeden Monatsersten auf die Suche machen nach den Ereignissen der Weltgeschichte. Die Erbauer der Pyramiden, die Vermesser der Seidenstraße, Winnetou & Old Shatterhand – irgendwer muss doch Spuren hinterlassen haben in unserem schönen Naheland. Die gilt es zu entdecken. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich, die Teilnehmer werden aber gebeten, reichlich Zeit mitzubringen.“

Politisch-kritisch eingestellte Zeitgenossen laden die Kuweibos ein zu einem Rundgang durch den Steinbruch „Martha“ nahe Bad Sobernheim. Dort sollen die Für und Wider des Projekts diskutiert werden. Anschließend gibt es je nach Meinung grüne oder schwarze Trillerpfeifen, um eine Sprengung ablehnend oder unterstützend akustisch zu begleiten. Zur Erfrischung wird eine bunte Auswahl eigens für diese Veranstaltung kreierter Molotowcocktails gereicht, die je nach Gusto auf die Steinbruchbetreiber oder die Vertreter einer Bürgerinitiative geworfen werden können. Ein besonderer Clou wird dabei der unauffällige Rückzug vor der herannahenden Polizei sein, denn die Veranstaltung ist so konzipiert, dass ihre Teilnehmer sich ohne Zusatzkosten einer beliebten Kostümwanderung des Duos Kinkel/Treuer anschließen können. Die Exkursion „Mit Dippe & Daab die Nahe auf und ab“ ist dann gerade auf dem Rückweg nach Bingen und wird die Randalierer aus dem Steinbruch diskret integrieren.

Absoluter kultureller Höhepunkt des Jahres dürfte allerdings ein Gastsspiel der rheinhessischen Kuweibos werden, die im August in der Römerhalle das Beste präsentieren wollen, was ihre Keller zu bieten haben. „15 klassische Fehlschmecker erkennen und bestimmen“, lautet der Titel der Veranstaltung. Passend dazu gibt es eine zünftige rheinhessische Brotzeit, bestehend aus edlem Blauschimmelbrot, über Vollmond im Eichenholzfass gereiften Mettbrötchen und dreierlei altem Käse in fünferlei Richtungen verlaufen. „Es ist immer wieder ein Erlebnis, wenn die Gäste diesen beißenden Ammoniak auf der Zunge spüren und nicht sicher sind, ob er vom Wein oder vom Essen kommt“, freuen sich die Kuweibos schon jetzt.