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Kreuznachtillon

Benzinpreisbremse

KREUZNACHER BWL-STUDENT ERFINDET BENZINPREISBREMSE

Nennen wir ihn Kevin, denn sein wahrer Name darf nie genannt werden. Zu gefährlich, wegen der Saudis, die jagen ihn um den ganzen Globus. Kevin lebt in Kreuznach, alles andere ist geheim – aus Sicherheitsgründen, denn die Ölkonzerne, die Nigeria-Connection und sogar der Mossad wollen seinen Kopf.

Kevin hat BWL studiert, lange, sehr lange. „20 oder 30 Jahre könnten es gewesen sein“, meint er. „Aber immer wenn ich mich zur Prüfung melden wollte, kam ein Update für Excel, dann musste ich wieder von vorne studieren.“

Sein Traum war es seit jeher, eine Benzinpreisbremse zu entwickeln, darum begann er irgendwann, den Benzinpreis statistisch auszuwerten. „Ich wohnte neben einer Tankstelle. Die Preise von der Anzeige übertrug ich in eine Excel-Tabelle. Wegen der häufigen Preisänderungen musste ich mein Studium unterbrechen. Jahrelang versuchte ich, das System hinter den Preisen zu erkennen.“ Nach einem langen Abend im „City-Treff“, seiner Stammkneipe, sei der Groschen dann gefallen. „Er fiel in Pfennigen, also sehr langsam„, erinnert sich Kevin an diese Schicksalsnacht. „Ich stürzte an meinen Rechner, klickte alle Pornoseiten aus und starrte auf meine Excel-Tabelle. Dann erkannte ich: Das Problem liegt vor dem Komma. Hinter dem Komma geht es nur ein paar Cent hoch oder runter, aber davor bleibt es immer bei 1 Euro – das ist es, was Benzin teuer macht.“

Von dieser Erkenntnis war es aber noch ein weiter Weg zur Lösung des Problems. Viele Nächte brütete er darüber im „City-Treff“. Der Wirt Heiko Hasselwander habe ihm schließlich den entscheidenden Tipp gegeben: „Tank doch eenfach wenischer.“

Nun bedurfte es nur noch einiger Excel-Tabellen und dann wusste Kevin, wie es funktioniert. Die Weltformel war gefunden: (B-1) x T = G. Für Leute ohne BWL-Studium (gibt es die überhaupt noch?) übersetzt Kevin: „Benzinpreis minus Eins mal Tanken gleich Geld“ Für weniger Geniale erklärt er es an einem Beispiel: „Falls das Benzin 1,50 Euro kostet, entfallen zwei Drittel des Preises auf den Euro vor dem Komma. Hinter dem Komma kostet der Sprit nur 50 Cent – spottbillig. Wenn man jetzt einfach nur ein Drittel volltankt, zahlt man logischerweise nur den Teil hinter dem Komma, also den spottbilligen Sprit. Ich spare durch diese Methode permanent einen Euro pro Liter.“

Die Frage, ob er seither öfter tanken muss, kann Kevin noch nicht sicher beantworten. „Ich werte das gerade mit Excel aus, aber das sind schwierige Berechnungen. Dazu muss ich erst mal mein BWL-Studium abschließen. Seit ich auf dem Weg zur Uni Mainz aber mindestens dreimal tanken muss, dauert es noch länger.“

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