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Kreuznachtillon

No-Go-Areas

NO-GO-AREAS REAKTIVIERT

Die älteren Kreuznacher können sich noch erinnern an jene Schilder, die us-amerikanischen Soldaten den Zutritt zu deutschen Lokalen untersagten. Als aus der amerikanischen Besatzung die deutsch-amerikanische Freundschaft wurde, verschwanden – vor allem auf Betreiben von Alex Jacob – die unrühmlichen Verbote, bis die Stadtverwaltung sie nun wieder ausgegraben hat.

Dazu ein Sprecher der Verwaltung: „Bad Kreuznach hat den Amerikanern viel zu verdanken, darum fühlen wir uns moralisch verpflichtet, jeden Käse von dort drüben zu imitieren. Seit Donald Trump ist Abschottung wieder gefragt.“ Da die Gastronomie heftigen Widerstand leistete, wurden die no-go-areas nun kurzerhand in die städtischen Grünanlagen verlegt. „Mittelfristig planen wir allerdings den Bau einer Mauer um Schlosspark und Kirchsteinanlage„, so der Sprecher der Verwaltung. Bezahlen müssen das die nächtlichen Störer, deshalb ist das Verbot auch befristet. Sobald die Grünanlagen wieder geöffnet sind, werden die Störenfriede registriert und zur Kasse gebeten.

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Schwedenkugel

WIRTSCHAFTSFÖRDERUNG MIT DER SCHWEDENKUGEL

Kaum ist das Brückenhaus an einen Binger Investor verkauft, arbeitet Werner Klopfer, der Initiator des Verkaufs, schon an neuen Ideen. „Das Brückenhaus is a marode Buden und hat nur deshalb Interesse geweckt, weil da die schwedische Kanonenkugel drinsteckt“, verkündet er sachkundig. „Also müssmer des bei allen andern maroden Buden genauso machen.“

In der nächsten Stadtratssitzung will er den Antrag stellen, sanierungsbedürftige Gebäude im Stadtzentrum von der schwedischen LARP & Reenactment Gruppe „Regiment Gustav Adolf II.“ unter Feuer nehmen zu lassen. Als erstes soll das historische Fausthaus vom Stadthausknoten aus mit einer schwedischen Kanone aus der Zeit des 30jährigen Krieges beschossen werden. Für den Fall, dass sich danach ein Käufer findet, kündigt Klopfer flächendeckende Bombardements an. Wörtlich meint er: „Beim ersten Mal, machmer ein bisserl Schau für die Touristen. Aber wenn das funktioniert, muss der Prozess rationalisiert und beschleunigt werden. Sonst fallen die Häuser zusammen, bevor da wer a Bomben draufschmeißen kann“.

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Frauenhaus

KEIN FRAUENHAUS FÜR ALLE

Der Verein »Frauen helfen Frauen e.V.« weist darauf hin, dass Opfer häuslicher Gewalt nur dann im Kreuznacher Frauenhaus aufgenommen werden können, wenn sie eindeutig weiblich sind. »Seit es die Ehe für alle gibt, wissen wir teilweise gar nicht mehr, wen wir reinlassen sollen«, schreibt die Vorsitzende.

Auf Nachfrage schildert sie konkrete Fälle. »Neulich hat sich ein Mann bei uns gemeldet und behauptet, er habe den weiblichen Part in der Ehe. Seit der Hochzeit werde er regelmäßig von seinem Ehemann misshandelt. Wir haben dann versucht ein klärendes Gespräch mit dem Mann, also dem anderen Mann zu führen. Der meinte, es sei ihm eigentlich zuwider, seinen Partner zu schlagen. Er habe aber nun einmal den männlichen Part in der Ehe übernommen und deshalb gedacht, das Prügeln gehöre zu seinen Aufgaben. Es kann doch nicht unsere Aufgabe sein, da zu helfen.«

Problematisch seien jedoch nicht nur Ehen unter Männern, weiß die Vorsitzende zu berichten. »Es kann auch unter verheirateten Frauen handfesten Krach geben. Das muss man realistisch sehen. Eine Woche nach Einführung der Ehe für alle haben sich zwei Frauen direkt vor unserer Türe geprügelt und sich wechselseitig ein blaues Auge verpasst. Dadurch hatten dann beide die Aufnahmekriterien für unser Frauenhaus erfüllt. Auf Dauer ist das aber keine Lösung.«

Frauen helfen Frauen e.V. wollen jetzt über die Gründung eines Schwestervereins beraten, der »Männer helfen Männern« heißen soll. Für die entsprechende Einrichtung wird noch ein passender Name gesucht. »Männerhaus« klinge zu sehr nach Kneipe und »Frauenhaus für Männer« wecke ganz falsche Vorstellungen, geben die Frauen zu bedenken.

Bedauerlich sei zudem Folgendes: »Früher war die Opferrolle in der Ehe klar definiert. Die paar Männer, die von ihren Frauen verprügelt wurden, fielen statistisch kaum ins Gewicht. Mittlerweile gibt es so viele Varianten der Ehe und alle haben sie irgendwann ein Gewaltproblem. Da geht das klare Feindbild irgendwie verloren.« Insgesamt habe der Gesetzgeber die negativen Auswirkungen einer Ehe für alle wohl nicht richtig bedacht, meint die Vorsitzende von Frauen helfen Frauen e.V.

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Tourismusabgabe

TOURISMUSABGABE DEMNÄCHST IN NATURALIEN FÄLLIG

Ralf-Dieter Kanzler hatte jüngst öffentlich den Nutzen der Tourismusabgabe angezweifelt und der Stadt vorgeworfen, die Einnahmen seien eher gering, der Aufwand dafür zu hoch. Hierzu hat Stadtkämmerer Heinrich jetzt im Rahmen seines Sommerinterviews Stellung genommen, das nachfolgend in Auszügen wiedergeben wird:

Heinrich: „Die Abgabe ist präzise kalkuliert. Sie reicht aus, um alle Saunen im Bäderhaus auf 50 Grad zu heizen.“

Frage: „Spart die Stadt dann künftig bei der Saunatemperatur?“

Heinrich: „Selbstverständlich, denn wir müssen sparen, wo es geht. Die Saunatemperatur wird allerdings ein Generationenprojekt. Sie kann nur maximal um 1 Grad jährlich gesenkt werden, sonst merken die Gäste das.“

Frage: „Bedeutet dies, dass die Tourismusabgabe erhöht werden muss?“

Heinrich: „Nein. Die Abgabe bekommt eine neue Struktur. Sie wird künftig in Briketts erhoben.“

Frage: „Briketts???“

Heinrich: „Genau! Jeder Bürger wird verpflichtet, täglich drei Briketts am Bäderhaus abzugeben. Damit können wir die bisherige Saunatemperatur konstant hochhalten.“

Frage: „Wird man auch monatlich oder jährlich zahlen können?“

Heinrich: „Ausgeschlossen. Zum einen möchten wir hohe Lagerkosten vermeiden. Zum anderen darf das Personal, welches die Briketts entgegennimmt, beim Zählen nicht überfordert werden. Es hat schon seine Gründe, warum die Abgabe genau drei Briketts beträgt.“

Soweit der Auszug aus Heinrichs Sommerinterview. Wann die Zahlungsumstellung erfolgt, konnte der Kämmerer noch nicht mitteilen. Er persönlich freue sich aber bereits darauf, denn: „Künftig wird der Kreuznacher schwarz sein.“