GULDENTAL GEHT GEGEN GEFÄHRDER VOR
Etwa ein Vierteljahr ist es her, dass der Guldentaler Gemeinderat sich mit einem Naturdenkmal befasste, Ortskundigen bekannt als „de Linnebaam am Heljeheisje“. Da de Linnebaam schon ungefähr sein erstes Jahrtausend hinter sich hat, wunderten sich die Ortsvertreter über dessen schüttere Krone und erkannten eine Gefahr für das Gemeinwohl. Die Lösung war bald gefunden, und zwar auf typisch Guldentaler Art: tabula rasa!
Heute morgen ließ die Ortsbürgermeisterin dann zum Vollzug blasen. Genehmigung? Einschaltung der zuständigen Behörden? Gutachten eines Baumpflegers? Alles Fehlanzeige, denn mit Vorschriften nimmt man es in Guldental nie so genau. Da zählt eher, was Krach macht, im Falle des Lindenbaums also die Motorsäge. Dem Einsatz einiger mitdenkender Mitbürger war es dann zu verdanken, dass de Linnebaam nicht einem dubiosen Ratsbeschluss zum Opfer fiel.
Vorerst hat also der gesunde Menschenverstand – wie häufig außerhalb der politischen Gremien zu finden – gesiegt. Aber de Linnebaam ist schwer geschädigt. Einmal rundherum wurde die Rinde bereits abgeschält. Die Verantwortung dafür weist die Ortsbürgermeisterin von sich: „Ich war‘s nicht, die Rinde hat mein Hund weggeknabbert.“