STROMBERG WIRD VERSTEIGERT
Die Verbandsgemeinden müssen neu zugeschnitten werden, so will es die Landesregierung. In diesem Zusammenhang ist insbesondere das künftige Schicksal der VG Stromberg umstritten. Einzelne Dörfer könnten von den umliegenden Verbandsgemeinden Langenlonsheim, Rüdesheim und Rheinböllen übernommen werden. Probleme bereitet aber die wegen ihrer Schulden gefürchtete Stadt Stromberg. Niemand will sie haben.
Innenminister Lewentz hat darum jetzt entschieden, Stromberg in einer Online-Auktion bei ebay anzubieten. „Unsere Verkaufsmodelle für den Nürburgring und den Flugplatz Hahn haben uns nur Kritik eingebracht“, rechtfertigt der Innenminister diesen Schritt. „Ebay ist dagegen kinderleicht und völlig problemlos. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man dort über’s Ohr gehauen wird. Eine erfolgreiche Auktion wäre endlich auch mal ein Erfolg für mich.“
Die Stromberger Stadtbürgermeisterin Klarin Hering äußerte sich in einer ersten Stellungnahme kritisch: „Das Internet ist bei uns noch so langsam, dass praktisch kein Stromberger mitbieten kann. Bis ein Gebot von hier bei ebay eingeht, ist die Auktionszeit bereits abgelaufen.„
Ganz andere Sorgen plagen Verbandsbürgermeisterin Denker: „Das Ganze hat ja auch eine soziale Dimension. Wir müssen an die kleinen Leute denken. Ich sehe das Land hier in der Pflicht, alle Interessenten zu überbieten und Stromberg selbst zu ersteigern.“
Dies ist auch die Linie von Ministerpräsidentin Malu Dreyer, die bereits zugesagt hat, notfalls auch neue Schulden zu machen, um zu verhindern, dass die Stadt an unbekannte Bieter geht. Einschränkend weist sie aber auf die Konsequenzen hin: „Die Schulden müssen auch refinanziert werden. Es wird kein Weg darum herum führen, die Stadt Stromberg anschließend zur Schuldentilgung bei ebay zu versteigern.“