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Kreuznachtillon

Rheingrafen-Fähre

EU FÖRDERT FÄHRE ZUM RHEINGRAFENSTEIN

Im Sommer, sofern das Wasser tief genug ist, pendelt zwischen dem Kurpark in Bad Münster und dem Rheingrafenstein ein Gefährt, dass im Volksmund liebevoll Fähre genannt wird. Touristen von der Waterkant schmunzeln schon beim Namen: „Fähre? Allenfalls Boot. Oder blechernes Surfbrett“, sagen sie meist nordisch knapp.

Aber egal wie man den Nachen auch nennt: Morsch ist und bleibt er. Darum muss er erneuert werden. Ortsvorsteherin Bettina Mackeprang tat nun das einzig Richtige, holte zwei Angebote ortsansässiger Schlossereien ein, trieb eine Stiftung als Sponsor auf und hätte das Kleinod für 35 Mille erneuert. Die ewig klamme Stadt trug sich jedoch lieber mit Bedenken wegen der Verkehrssicherheit und setzte darum auf eine ordentliche Bootswerft. Da waren es schon 80 Mille, die benötigt wurden.

Beim Argument Sicherheit kann der Fährmann vor Ort nur lächeln. „Wenn viel Betrieb ist und die Leute es eilig haben, ziehen sie die Schuhe aus und laufen barfuß an der Fähre vorbei durch die Nahe. Die müssen nicht einmal die Hose hochkrempeln.“ Aber noch bevor die Stadt 45 Mille Preisdifferenz sinnlos in der Nahe versenken konnte, wurde die EU auf das Problem aufmerksam.

Raffgieria Incassamia, die aus Italien stammende Kommissarin für Gewässersicherheit wurde umgehend aktiv. „Da stehen Menschenleben auf dem Spiel“, verkündet sie schamlos. „Der Fährbetrieb kann nur weitergehen, wenn Rettungsschwimmer beiderlei Geschlechts mitfahren. Für die müssen allerdings separate Aufenthaltsräume an Bord hergerichtet werden.“ Außerdem könne das Schiff auf ein Riff laufen. Eine doppelte Bordwand und Rettungsboote seien daher unerlässlich. Unter der Hand lässt die Kommissarin durchblicken, nach ihrer allein maßgeblichen Meinung gebe es nur einen Bootsbauer, der eine solche „Königin der Flußschifffahrt“ zu liefern imstande sei: ihr Vetter Luigi Titanico aus Neapel. Bedenken hat sie noch für den Fall plötzlich aufkommenden Nebels: „Da müssen Leuchttürme her. Meine kleine Schwester liefert zufällig Leuchttürme für linke Flußufer.“ Ein passender Turm für das rechte Ufer sei dagegen exklusiv von ihrem großen Bruder erhältlich – und zwar nur von diesem!

Das Gesamtpaket für einen verkehrssicheren Fährbetrieb wurde aktuell auf schlappe 27 Millionen taxiert. Kommissarin Incassamia rät aber dennoch zur Umsetzung: „Ich kann Fördermittel besorgen. Das Projekt wird mit 25 Mio. aus Brüssel unterstützt.“ Bei dieser Summe wird Stadtrat Andreas Henschel geradezu fuchsig. „25 Millionen sind ein unschlagbares Argument“, schwärmt er und schimpft zugleich in typischer SPD-Rhetorik wider alle Bedenkenträger. „Das ist das Geld aller Bürger. Da muss eine alte Oma lange für stricken, sehr lange. Wir können nicht einfach auf 25 Millionen verzichten, das schulden wir den kommenden Generationen.“

Ortsvorsteherin Bettina Mackeprang kann angesichts solcher Rechenkünste nur noch mit dem Kopf schütteln. „Wer hier am Ende wem was schuldet, wäre noch zu klären. Ich schmeiße jedenfalls nicht 2 Millionen zum Fenster raus.“ Dies wiederum erscheint Stadtrat Henschel polemisch „Es geht um Arbeitsplätze, zumindest um einen“, betont er. „Die von der CDU können einfach nicht wirtschaften. Ob Mio. oder Mille ist doch kleingeistige Wortspalterei. Für mich zählen nur nackte Zahlen, und die sind eindeutig. Erst 35, dann 80, dann nur noch 27 und wenn jetzt 25 aus Brüssel kommen, bleiben nur noch 2. Ein besseres Geschäft kann man nicht machen.“

Derweil hat Luigi Titanico dieser Tage bereits die Situation vor Ort besichtigt. Nach seiner Einschätzung sind die Anforderungen von Kommissarin Incassamia völlig überzogen. „Sobald die Fördermillionen auf meinem Konto sind, gebe ich bei einer örtlichen Schlosserei ein blechernes Surfbrett in Auftrag, mit dem sich das Flüsschen problemlos überqueren lässt. Das kostet mich maximal 35 Mille“, grinst er.

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Kreuznachtillon

Landrats-Dementi

LANDRÄTIN DEMENTIERT ALLGEMEINE ZEITUNG

Die neugewählte Landrätin Dickes zeigt sich irritiert über einen kürzlich veröffentlichten Pressebericht, wonach sie die Erfüllung ihrer Wahlkampfversprechen ab Herbst zugesagt habe. „Jeder weiß doch, dass Politiker ihre Wahlkampfversprechen nie erfüllen. Wieso sollte für mich etwas anderes gelten?“, lässt sie verlautbaren. Es sei auch eine böswillige Verleumdung, dass sie die Dienste eines Landratschauffeurs in Anspruch nehme, wie von der Allgemeinen Zeitung berichtet wurde. Sie trenne vielmehr Dienstliches und Privates konsequent.

Sodann gab Dickes einen Ausblick auf ihr künftiges Wirken: „Man muss das Rad nicht ständig neu erfinden“, erläuterte sie die Grundzüge ihrer Regierungspolitik. „Wichtig ist aber, verkrustete Strukturen aufzubrechen. Nehmen wir mal die Abfallwirtschaft, da wird seit Jahrzehnten stur nach demselben Plan gearbeitet, das werde ich ändern. Demnächst wird für Biomüll die blaue Tonne genutzt und für Restmüll die gelbe. Papier kommt in die schwarze Tonne und Plastik in die braune. Das bringt Farbe ins Leben der Bürger.“

Die Landrätin bestreitet, dass es wegen der angespannten Haushaltslage kaum Spielräume gebe. „Die fehlenden Spielräume sind so eine Dauerfloskel. Aber schauen Sie sich doch mal um. In jedem Dorf gibt es mindestens eine Sporthalle und einen Fußballplatz. Ich finde, das sind doch jede Menge Spielräume.“ Noch nicht ausgeschöpftes Sparpotential sieht sie beim Katastrophenschutz. „Viel zu oft werden brennende Gebäude aufwändig gelöscht und hinterher trotzdem abgerissen. Ich werde ein Kosten-Nutzen-Kataster erstellen lassen. Wenn ein Notruf eingeht, kann die Feuerwehr dann sofort im Computer sehen, ob sich das Löschen noch lohnt oder ob man so eine alte Bude besser abbrennen lässt.“

Skeptisch äußert sie sich zu Städtepartnerschaften. „An jedem Ortsschild liest man Hinweise auf eine oder mehrere Partnergemeinden. Das ist nicht mehr zeitgemäß. Beziehungen, die auf länger als übers Wochenende angelegt sind, nennt man heutzutage Ehe. Die Gemeinden sollten heiraten. Das sind sie dem Zeitgeist schuldig.“

Auch auf den Kreistag kommen in der Ära Dickes Reformen zu. „Warum eigentlich Kreistag?“, hinterfragt sie kritisch. „Man kann doch auch mal im Dreieck oder im Quadrat tagen.“ Umweltschutz ist ihr wichtig. Sie möchte den Autoverkehr aber davon ausgenommen wissen. „Seit die AZ das mit den Diensten des Landratschauffeurs geschrieben hat, rede ich da nicht mehr gerne drüber.“ Auf jeden Fall lehne sie Fahrverbote für Diesel ab. „Mein Konzept sieht vor, überall vom Ortsmittelpunkt aus alle Straßen als Einbahnstraße ortsauswärts zu beschildern. Davon erhoffe ich mir eine effektive Luftreinhaltung.“

Sicherheitspolitisch liegt sie voll auf der Linie ihrer Partei, agiert also völlig planlos. In der Flüchtlingspolitik spricht sie sich gegen eine Quote aus. „Was soll geschehen, wenn auf einmal zu wenig Flüchtlinge kommen? Sollen wir dann Leute nach Afrika schicken und aktiv anwerben, nur um die Quote zu erfüllen?“ Wichtiger sei eine Quote für die Polizei, weshalb ihr auch der Verein „Pro Polizei“ am Herzen liege. „30% Neueinstellung, 30% Vorruhestand, 30% Fortbildung und die restlichen 30% auf Streife.“ Das sei für sie die ideale Struktur einer modernen Polizei.

Doch ihr wichtigstes Thema verrät sie nur der Qualitätspresse. Das habe sie sogar der AZ verschwiegen. „Dank meiner jahrelangen Erfahrung als Landtagsabgeordnete bin ich nämlich auch eine herausragende Bildungspolitikerin“, betont Dickes. „Da kenne ich mich aus, da habe ich ständig opponiert, da will ich nun etwas bewegen.“ Ihr ganz besonderes Interesse gelte der Schulpolitik, ohnehin eine Domäne des Landkreises, wovon verfallende Gymnasien beredtes Zeugnis ablegen. Dickes kennt diese Probleme von der Pike auf. „Ich bin ja selbst einmal in die Schule gegangen„, verweist sie auf ihre hohe Qualifikation gerade in diesem Bereich. Darum wisse sie auch, wie jetzt gehandelt werden müsse: „Es ist dringend an der Zeit, dass an den Schulen Hubschrauberlandeplätze ausgewiesen werden. Die Zahl der Helikoptereltern nimmt ständig zu. Für die muss endlich etwas getan werden.“

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Kreuznachtillon

Gregorian Markt

ANTITERROREINSATZ IN SCHÖNEBERG

Eine großangelegte Undercoveraktion am vergangenen Wochenende vermeldet die Polizei. Ziel sei eine Zusammenrottung bewaffneter Haufen in Schöneberg gewesen. Hierzu Christian Kirchner, der neu ernannte Leiter der Polizei Bad Kreuznach: „Schon seit Jahren erhalten wir Hinweise auf mögliche Waffenrechtsverstöße in dem Hunsrückdorf, jeweils am letzten Juliwochenende. Einer eigens dafür gegründeten Soko ist es nun gelungen, verdeckte Ermittler dort einzuschleusen.“

Mit dem Ergebnis der Aktion zeigt sich Kirchner zufrieden. Man sei noch bei der Auswertung der Erkenntnisse, könne aber bereits sagen, dass sich in Schöneberg wohl mehrere hundert Personen beiderlei Geschlechts trafen, um unter Verstoß gegen das Vermummungsgebot in der Öffentlichkeit Hieb- und Stichwaffen zu führen. Auf Festnahmen habe man leider verzichten müssen. Einerseits sei mit Widerstand der Bevölkerung zu rechnen gewesen, die das Treiben sogar noch durch großzügige Bewirtung unterstützt habe. Zum anderen sei die Polizeiausbildung im Schwertkampf von seiner Vorgängerin stark vernachlässigt worden. Um die Beamten nicht zu gefährden, habe der Einsatz sich darum auf reine Observation beschränkt.

Nicht ohne Stolz berichtet Kirchner von einem weiteren Detail: „Die Zusammenrottung findet unter dem Namen ‚Gregorian Markt‘ statt.“ Dass diese vertrauliche Information überhaupt erlangt werden konnte, belege den Erfolg der Aktion. „Unsere Soko weiß nun endlich, unter welchem Begriff sie künftig googeln muss“, frohlockt der Polizeichef. Bis zum nächsten Jahr wolle man die Tarnung der Agenten verbessern. „Meine Beamten waren absolut nicht als Polizisten zu erkennen, sondern mit Jeans, schwarzer Lederjacke und Sonnenbrille bewusst unauffällig gekleidet. Trotzdem wurden sie relativ schnell als Nicht-Zugehörige erkannt.“ Problematisch sei auch gewesen, dass Informationen aus erster Hand nur nach dem Konsum größerer Mengen Met preisgegeben wurden. „Es wird uns daher wohl nie gelingen, die geheimen Mitschriften der eingesetzten Beamten zu entziffern.“

Und dann war da noch die Sache mit dem Amboss. Kirchner ist nach wie vor erschüttert, wenn er darüber berichtet. „Sie müssen wissen, dass Antiquitäten laut Polizeihandbuch als hervorragende Verstecke für Abhörwanzen gelten. Der alte Plunder steht meistens nur sinnlos herum, keiner beachtet ihn. Einmal verwanzt merkt das fast nie jemand„, plaudert Kirchner aus dem Nähkästchen polizeilicher Überwachungsmaßnahmen. „Für uns war es darum ein großer Erfolg, als es einem unserer Agenten gelungen ist, eine Wanze auf einem Amboss zu platzieren. Aber die Gesetzlosen haben umgehend mit einem Hammer auf den Amboss eingeschlagen. Unsere gesamte Abhörkompanie liegt mit Tinnitus im Krankenhaus. Am Ende erwischte es die Wanze selbst. Die haben unseren Lauschangriff also ganz gezielt abgewehrt.

Für Kirchner indiziert dieser Vorfall die Gefährlichkeit der Gruppierung. „Die sind speziell geschult, möglicherweise in Terrorcamps. Ich finde das zudem äußerst unfair. Wissen Sie, es geht nicht um die konkrete Abhörwanze. Allein in meinem Zuständigkeitsbereich hat die Polizei hunderte solcher Dinger versteckt. Wir haben längst den Überblick verloren und wissen sowieso nicht mehr, wen wir eigentlich wann abhören. Aber wo bleibt denn die Waffengleichheit, wenn jemand gleich mit einem Hammer gegen unsere Abhörwanzen vorgeht?“

Von einer akuten Bedrohung will der Polizeichef dennoch nicht sprechen. „Diese seltsamen Typen in Schöneberg sind am Sonntagabend völlig friedlich wieder abgezogen. Der Sinn des Treffens konnte letztlich nicht ermittelt werden. Wir werden die Beobachtung nächstes Jahr intensivieren.“

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Kreuznachtillon

Bretzenheimer Finanzkrise

BRETZENHEIMER STAATSFINANZEN IN DER KRISE

Wenn in Bad Kreuznach die PARKPLATZVERGABE FÜR DEN JAHRMARKT BEGINNT (vgl. dazu Kreuznachtillon von gestern), bricht für den Bürgermeister der Nachbargemeinde Bretzenheim, die arbeitsreichste Zeit des Jahres an. „Der Kreuznacher Jahrmarkt ist die Haupteinnahmequelle der Gemeinde Bretzenheim“, lautet sein Credo. „Immer wenn in der Stadt wieder 10 Parkplätze vergeben sind, heben wir unsere Parkgebühren um einen Euro an – pro Stunde, versteht sich. Bis zum Jahrmarktsbeginn jage ich den Tarif für die Tageskarte auf diese Weise bis zum Dreifachen des Baulandpreises hoch“, teilt ein bereits erkennbar gestresster Thomas Gleichmann mit.

Über die von Jahrmarktsbürgermeister Bausch neu eingeführte Onlineveröffentlichung der Zahl der vergebenen Parkplätze im Stadtgebiet freut sich sein Amtskollege aus Bretzenheim diebisch. „Die spinnen, die Kreuznacher. Früher musste ich immer meinen gesamten Urlaub in die Vorjahrmarktszeit legen und in Kreuznach herumlaufen, um die freien Parkplätze zu zählen. Dank Bausch kann ich jetzt vom Schreibtisch aus mit den Parkgebühren zocken.“ Dennoch sieht er gravierende Probleme auf seine Gemeinde zukommen. Schuld ist die Konkurrenz aus dem Hinterland.

Langenlonsheim biete seine Parkplätze konsequent für einen Euro weniger an als Bretzenheim. In Laubenheim sei das Parken sogar zwei Euro billiger. Da gebe es zunehmend Jahrmarktsbesucher, die lieber ein paar Kilometer mehr liefen, um Parkgebühren zu sparen. Nicht zuletzt auch deshalb, weil sie dann auf dem Rückweg wieder nüchtern sind, bis sie das Auto erreichen.

„Die ganz große Gefahr sind jedoch die Chinesen“, sorgt sich Gleichmann. „Direkt neben dem Flugplatz Hahn wurden aktuell 5 Quadratkilometer als Parkfläche für den Jahrmarkt ausgewiesen. Das muss zwar erst noch planiert und befestigt werden, aber die chinesischen Pflastersteinverleger sind bereits containerweise auf dem Seeweg hierher unterwegs. Spätestens bis zum nächsten Jahrmarkt ist es soweit, dann werden die Parkgebühren bei uns drastisch fallen.“ Gleichmann geht davon aus, dass die Jahrmarktsparker mittelfristig nicht mehr Zielgruppe der Bretzenheimer Haushaltspolitiker sein können. Darum denkt er bereits weiter: „Wir haben kürzlich eine Bewerbung nach München geschickt und unsere Stellflächen als Ausweichplätze für das Oktoberfest angeboten. Ich hoffe, dass in dieser Richtung noch was geht. Ansonsten sehe ich schwarz für unseren Etat.“

Um der drohenden Kommunalinsolvenz vorzubeugen sah sich die Gemeindeverwaltung bereits zu einem drastischen Schritt gezwungen: „Durch die Gemeinde Bretzenheim wurde beim Deutschen Patent- und Markenamt Namensschutz für die Brezel beantragt. Sobald wir als Rechteinhaber eingetragen sind, werden für jede verkaufte Brezel in Deutschland 10 Cent Tantiemen fällig.“ Aber die Chancen stünden schlecht, weshalb der findige Ortsbürgermeister nun zum äußersten Mittel greift: „Nach der Sommerpause lasse ich einen Volksentscheid durchführen, um Bretzenheim umzubenennen in Brezelbach. Das erhöht unsere Chancen auf das angestrebte Namensrecht. Unter seinem bisherigen Namen hat Bretzenheim keine Zukunftsperspektive mehr.“

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Kreuznachtillon

Jahrmarkstparken

PARKPLATZVERGABE FÜR DEN JAHRMARKT BEGINNT

Noch drei Wochen bis zum Kreuznacher Jahrmarkt 2017 – Zeit für die Parkplatzsuche! Das Ordnungsamt erinnert daran, dass ab sofort wieder die beliebten Jahrmarktparktickets erworben werden können mit denen für eine Pauschale von nur 20 Euro den ganzen Jahrmarkt über geparkt werden kann. Einzige Bedingung: Das Auto muss bis spätestens 1. August auf einem beliebigen Parkplatz im Stadtgebiet abgestellt sein und darf bis zum abschließenden Feuerwerk nicht mehr bewegt werden.

„Wir sind daran interessiert, den Parksuchverkehr zu minimieren, darum der günstige Preis„, erläutert Jahrmarktsbürgermeister Bausch. „Ein effektives Parkflächenmanagement muss sehr frühzeitig beginnen, das bestätigt unsere jahrzehntelange Erfahrung. Anhand der vergebenen Jahrmarktparktickets können wir präzise vorhersagen, wie viele Parkplätze noch frei sind. Die aktuellen Zahlen veröffentlichen wir dann minutengenau online unter www.bloßnitenunner.kh.

Bausch warnt ausdrücklich davor, den Parkbedingungen zuwider zu handeln. „Da es nicht mein Geld ist, scheue ich keine Kosten. Darum investieren wir konsequent das Fünffache der Einnahmen in die Parkraumüberwachung. Wenn wir feststellen, dass der Inhaber eines Jahrmarktparktickets doch zuhause parkt, brechen wir notfalls die Garage auf und lassen das Fahrzeug auf einen öffentlichen Parkplatz abschleppen.“ Dort würde dann ein Zeitzünder montiert, der genau bis zum Jahrmarktsende scharf gestellt sei. „Wenn so ein Schlaumeier meint, er könne einfach früher wegfahren, dann bumm„, freut sich Bausch. „Wir lassen uns eben nicht an der Nase herumführen.“

Im Schnitt würden gut 10% der öffentlichen Parkplätze auf diese Weise zwangsbesetzt. „Teuer aber effektiv“, charakterisiert Bausch dieses von ihm erdachte System. Zweifel an der Sinnhaftigkeit lässt er gar nicht erst aufkommen. „Da ich sonst nichts zu tun habe, widme ich mich voll und ganz diesem Thema. Deshalb bin ich der Einzigste, der während des ganzen Jahrmarkts sofort sagen kann, ob noch ein Parkplatz frei ist.“ Vorwürfen, dass dies doch ohnehin nie der Fall sei, entgegnet er gelassen: „Die anderen behaupten das nur, aber ich weiß es!“